Am Anfang stand der Wasserbüffel
Wie Alles begann
Vor fast 30 Jahren. 1992. Das Flüchtlingsdorf Kara-an auf der Insel Negros, dessen Bewohner 1991 vor militärischer Bedrohung und Menschenrechtsverletzungen des Bürgerkrieges aus verschiedenen Dörfern geflohen waren, liegt auf bergigem Gelände. 31 Familien leben dort. Die Kinder mussten täglich mehr als fünf Kilometer zur nächsten Schule über unwegsames Gelände gehen. Wasser holten die Dorfbewohner aus einer 500 m entfernten Quelle, die zuletzt kein hygienisch einwandfreies Wasser mehr lieferte.
Das Flüchtlingsdorf Kara-an auf der Insel Negros, dessen Bewohner 1991 vor militärischer Bedrohung und Menschenrechtsverletzungen des Bürgerkrieges aus verschiedenen Dörfern geflohen waren, liegt auf bergigem Gelände. 31 Familien leben dort. Die Kinder mussten täglich mehr als fünf Kilometer zur nächsten Schule über unwegsames Gelände gehen. Wasser holten die Dorfbewohner aus einer 500 Meter entfernten Quelle, die zuletzt kein hygienisch einwandfreies Wasser mehr lieferte.
Die Dorfbewohner waren Flüchtlinge im eigenen Land. Als wir sie 1992 auf Anregung des Erzbischofs Fortich der Inselhauptstadt Bacolod besuchten, hörten wir folgendes: Nur wenige hundert Großgrundbesitzerfamilien kontrollieren fast den gesamten Reichtum der Philippinen. Zwei Drittel der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze. Diese ungerechte Verteilung von Land und Reichtum führte zur Entwicklung eines bewaffneten Aufstandes. Dieser Aufstand wurde von Militär und Polizei mit rücksichtsloser Härte bekämpft. Jeder, der sich auf den Philippinen für soziale Rechte und für Menschenrechte einsetzte, galt als Unterstützer des bewaffneten Aufstandes und Kommunist. Hunderte wurden vom Militär ermordet oder verschwanden spurlos. Hunderttausende von Landbewohnern wurden aus ihren Dörfern vertrieben, angeblich um dem Aufstand den Nährboden zu entziehen. Dazu gehören auch die Menschen von Kara-an, die bei einer großen Militäraktion im Jahre 1990 ihre Dörfer verlassen mussten. Todesdrohungen erhielt so auch Erzbischof Fortich, der nicht aufhörte, sich für die Armen und Entrechteten einzusetzen, obwohl sein Haus mehrfach das Ziel von Bombenanschlägen und Maschinengewehrsalven war. Zu uns sagte er: „Wir werden erst Frieden im Land haben, wenn Gerechtigkeit herrscht, denn Frieden ist die Blume der Gerechtigkeit“.
Das von der Sonne ausgedörrte unwegsame Bergland ist nur zu Fuß oder mit den unentbehrlichen Lasttieren, den Wasserbüffeln, zu erreichen. Nach fast fünf Kilometern Fußmarsch in der glühenden Sonne sind wir ziemlich erschöpft, als wir das Dorf erreichen. Die Dorfbewohner empfangen uns gastfreundlich mit einer Mischung aus Zurückhaltung und Neugier und reichen uns zur Begrüßung gekochte Süßkartoffeln. Es gibt ihnen Hoffnung, dass sich jemand für ihr Schicksal interessiert. Wir erfahren: Mehr als unseren Fußmarsch müssen die Kinder jeden Tag zurücklegen, um zur Schule zu gehen. Die Kinder müssen auch in sehr jungem Alter mitarbeiten, um das Überleben der Familie zu sichern. Wasser ist Mangelware und muss Eimer für Eimer aus einer verschlammten Quelle in ein Kilometer Entfernung ins Dorf geholt werden. Das gesamte Dorf verfügt über einen einzigen Wasserbüffel als Last- und Zugtier. Trotzdem sind die Dorfbewohner nicht mutlos. Obwohl sie erst vor einem Jahr vom Militär aus ihren Dörfern vertrieben worden sind, haben sie als Zeichen des Neubeginns Blumen um ihre Bambushütten gepflanzt. Helga aber spürt sofort: Sie brauchen dringend Hilfe.
- Die Dorfbewohner benötigt dringend Wasserbüffel zu Feldarbeit
- Die Kinder in Kara-an brauchen dringend eine Schule und eine Lehrerin am Ort
- Die Kinder und alle Einwohner brauchen dringend eine Gesundheitsbetreuung
- Das Dorf braucht dringend eine gesicherte, einwandfreie Wasserversorgung
Die Aktion Wasserbüffel
Noch in Kara-an und nach unserer Rückkehr in unser reiches Land treibt uns der Gedanke um: Sollte es nicht möglich sein, für dieses Dorf bei uns zu einer solidarischen Hilfe aufzurufen? Wir haben es versucht und den Verein Aktion Wasserbüffel e.V. in Jülich gegründet, um Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Der Erfolg und die überwältigende Hilfsbereitschaft hier sind ein Anlass zum Dank. Wir konnten dem Dorf anbieten, Wasserbüffel zu kaufen und eine Schule zu bauen. Es dauerte seine Zeit, bis wir eine Organisation auf der Insel Negros fanden, die diese Hilfe organisieren konnte. Geld allein genügt nicht.
Als wir das Dorf im Februar 1996 erneut besuchten, fanden wir die Einwohner fast mutlos vor, obwohl sie mittlerweile mehrere Wasserbüffel von den Spendengeldern kaufen konnten. Aber Schwierigkeiten in ihrer Gemeinschaft hatten sie zermürbt. Auch ihre Wasserquelle war fast versiegt. Als wir ihnen von der großen Solidarität der vielen keineswegs reichen Spender hier erzählten und ihnen die Bilder und Zeitungsartikel von den Aktionen, vor allem der Martinusaktion in Aldenhoven, zeigten, spürten wir, wie ein Ruck durch die Dorfgemeinschaft ging. Solidarität macht Mut. Seitdem ging es aufwärts.
Wichtige Ergeignisse
2023
Aktion Wasserbüffel VoG
Solaranlage auf dem Sozialladen durch Unterstützung der Heider-Kober-Stiftung
2023
Aktion Wasserbüffel VoG
Projektreise im April 2023
2023
Aktion Wasserbüffel VoG
Anfang 2023 wird der Sozial-Gemeindeladen in Bacolod renoviert und wiedereröffnet.
2022
Reise 2022
Projektreise 2022 auf die Philippinen
Ida und Kathi Range besuchen die Partner und Freunde vor Ort.
2022
Aktion Wasserbüffel VoG
Seit Mai 2022 sind wir als Aktion Wasserbüffel auch in Belgien registriert und freuen uns auf zukünftige Projekte. Caro, Jenni und Kathi haben haben den Verein mit Sitz in Raeren (Ostbelgien) gegründet.
2021
Taifun-Nothilfe in Bacolod, Negros
Am 20. Dezember wütete Taifun Rai „Odette“ über die Philippinen. Wir organisierten eine Sofort-Hilfe, die das Überleben von 50 Fischer-Familien sichert und eine neue Lebensgrundlage schafft.
2021
Neue Webseite, neues Logo
2021
Solaranlage für Batang Pinangga
Neue Batterien und ein Ersetzen des Inverters sorgen wieder für unabhängige Stromerzeugung.
2020
COVID-19 Hilfe für Batang Pinangga
Anschaffung von Schutzmaterial garantiert die Sicherheit der Bewohner von Batang Pinangga
2020
Home-schooling für Batang Pinangga
Laptops, Datenvolumen und eine eingestellte Lehrerin, ermöglichen eine fortgesetzte schulische Bildung.
2019
Schulstipendien in Cebu City
Stipendien aus dem Helga-Memorial-Fund ermöglichen Studiengänge für Jugendliche mit besonderem Förderungsbedarf.
2019
Trinkwasser für Tinagong Paraiso
Eine neue Brunnenbohrung zur Trinkwasserversorgung wird im Armenviertel Tinagong Paraiso in Bacolod fertiggestellt und in Betrieb genommen.
2019
Wasserprojekt in Batang Pinangga
Eine neue Wasserleitung für das Kinderdorf Batang Pinangga wird gelegt.
2015
Halfway-House
Das „Haus zum Erwachsenwerden“ wird renoviert und in Betrieb genommen.
2015
Laden für Eigenbedarf in Bacolod City
Ein Gemeinschaftsladen zur fairen Versorgung der Bewohner im Armenviertel Tinagong Paraiso wird eingerichtet.
2014
Schulneubau Nueva Vida, Bohol
Nach der Zerstörung durch ein Erdbeben, wird das Gebäude neu errichtet, bis 2019 entsteht dort ein neues Schulzentrum.
2009
Schule auf der Straße in Cebu City
Die Strassenkinderschule in Cebu City wird initiiert und bis zur Übernahme durch die Stadt im Jahr 2018 betrieben.
2007
Dorfentwicklung Dumanjug
Ein Tiefbrunnen zur Versorgung mehrer Dorfgemeinden, die ökologische Landwirtschaft betreiben, wird geplant und 2008 in Betrieb genommen.
2003
Wasserprojekt in Batang Pinangga
Die Erschließung einer neuen Quelle, der Bau von Wassertanks und das Verlegen neuer Leitungen erfolgt.
2002
Batang Pinangga
Über Projektpartner der Schule in Pit-Os entsteht der erste Kontakt zum Kinderdorf Batang Pinangga, und kann gerettet werden.
2001
Gesundheitsprojekte Bohol
In Zusammenarbeit mit zwei Ärzten Ärzten können bis zum Jahr 2018 medizinische Versorgungsinitativen für Menschen ohne Zugang zur Gesundheitsfürsorge geleistet werden.
2001
Batang Pit-os
Eine Schule für Kinder im verarmten Randgebiet von Cebu City wird eingerichtet.
1999
Dorfentwicklung Dumanjug
Durch den Kauf von Wasserbüffeln können mehrere Dorfgemeinschaften im Zusammenschluss ökologisch, nachhaltige Landwirtschaft betreiben.
1998
Wasserprojekt Bacolod
Der erste Brunnen zur Trinkwasserversorgung im Armenviertel Tinagong Paraiso wird gebohrt und in Betrieb genommen.
1998
Schulstipendium
Die erste Förderung eines Studenten, Titting Gemano, wird übernommen.
1997
Wasserprojekt Cebu City
Eine Trinkwasserversorgung für das Armenviertel Pasil in Cebu City wird eingerichtet.
1996
Wasserbüffel Arakan-Manobo
Der Kauf von Wasserbüffeln ermöglicht das Bestellen der Felder und sichert den Lebensunterhalt.
1996
Frauenprojekt Cebu City
Frauen aus den Armenvierteln Cebu’s können in diesem Zentrum einer gesicherten Arbeit nachgehen, ohne die Kinder sich selbst überlassen zu müssen.
1994
Dorfentwicklung Cara-an
Der Beginn der Arbeit von „Aktion Wasserbüffel“. Vom hoffnungslosen Dorf zur starken Gemeinde !!
1994
Gründung Aktion Wasserbüffel e.V.
1992
Der Anfang
Unsere Geschichte, vorgetragen von Dr. Jochen Range
Liebe geben - In Gedenken an Helga Range
Gründerin und langjährige erste Vorsitzende
Wir führen auch heute den Verein Aktion Wasserbüffel in Helga Ranges Sinne weiter. Bedingungslose Liebe geben, Hilfe und Perspektive schenken, für eine bessere Zukunft. Helga Range verstarb leider viel zu früh im Jahr 2014. Ihr Engagement, ihre Hilfsbereitschaft und ihre Liebe zu den Menschen sind auch heute noch die Werte, nach denen wir den Verein führen. Helga, Du bist nicht vergessen. 2005 wurde Helga Range für den TAZ PANTER PREIS nominiert. Lesen Sie hier den Artikel „Im Zeichen des Wasserbüffels“